Osterkörbchen selbst gewickelt
Kennst du schon die uralte Technik des Korbwickelns? Aus getrockneten Gräsern, Kräutern, Heu oder Roggenstroh lassen sich mit etwas Geduld und handwerklichem Geschick wunderbare Körbe herstellen - perfekt als ganz persönliche Osterkörbchen!
Die Technik des Korbwicklens, auch Korbnähen genannt, ist viele tausend Jahre alt und weltweit verbreitet. Um ein einfaches Körbchen selbst herzustellen brauchst du zum einen getrocknete Gräser wie Flatterbinsen, Seggen oder auch die Blätter von Teichrohrkolben. Alternativ kannst du auch Heu verwenden, welches sich sehr gut zur Herstellung eines Osterkörbchens eignet. Weiters brauchst du eine Sack- oder Webnadel, eine Rolle Baumwollschnur mit 2 mm Durchmesser, ein Maßband und eine Sprühflasche mit Wasser.
Als erstes nimmst du ein etwa fingerdickes Bündel deines Gras- oder Heumaterials. Dieses sollte etwas zäh sein, wenn es das nicht ist, befeuchte es ein wenig mit der Sprühflasche. Nun machst du einen ganz gewöhnlichen Knoten in das Material. Dann fädelst du ein rund 5 - 8 Meter! langes Stück Garn in deine Nadel und stichst sie durch deinen Knoten. Anschließend ziehst du die Schnur durch und verknotest das lose Ende an der Schnur. Jetzt musst du noch viermal in die Mitte stechen und das Garn durchziehen, so dass eine Art Stern entsteht. Deine Heu- oder Grasschnur verlängerst du einfach immer weiter, in dem du neue Halme in die Mitte der "alten Schnur" steckst. Unter Drehen wund Verlängern deiner Grasschnur entsteht so langsam dein schneckenförmiger Korbboden. Jeder Stich kommt an die gleiche Stelle wie in der vorhergehenden Runde.
So arbeitest du dahin, bis der Boden des Körbchens groß genug ist. Wenn dein Nähfaden zu Ende ist, knüpfst du einfach einen neuen an den alten an. Für die Wände biegst du deinen Materialstrang noch oben und nähst ihn nun übereinander.
Je nachdem, wie "steil" deine Wände werden sollen, nähst du die ersten 2-3 Reihen in einem Winkel von ca. 45 Grad an. Probiere aus, was dir am Besten gefällt! Wenn du findest, dass dein Körbchen groß genug ist, vernähst du den oberen Rand noch einmal in die Gegenrichtung, in einer Art Kreuzstich. Zum Abschluss ziehst du die Schnur durch einen Stich in der unteren Reihe, machst eine Schlaufe und einen Knoten und schneidest die Schnur ab. Fertig ist - wahrscheinlich nach einigen Stunden Arbeit - dein selbstgewickeltes Osterkörbchen! Fehlen nur noch die natürlich gefärbten Ostereier...
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Literaturtipp: Friedl, W. (2020). Bunte Körbe aus Gräsern und Kräutern selbst hergestellt.* Die Technik des Korbwickelns neu entdeckt. ökobuch Verlag. Das Buch beschreibt zum einen die Arbeitstechnik anhand Schritt-für-Schritt-Bildfolgen und zum anderen gibt es viele Informationen, welche Materialen zu Körben verarbeitet werden können.
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